Schreiben an die Presse

Viele deutsche Zeitungen

…und wieder eine Horde besorgter, wütender Bürger, welche keine Flüchtlinge bei sich im Viertel haben wollen! Not in my backyard!

Von wegen!

Johanneskirchen ist offen für Flüchtlinge und bereit, seinen Anteil zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen beizusteuern. Deshalb gab es auch keinen Aufschrei, als 423 Betten für Flüchtlinge im Ankerzentrum in Alt-Johanneskirchen geschaffen wurden, welche zumeist auch belegt sind. Dies sind immerhin 13,42 Flüchtlinge auf 100 Einwohner und damit liegt Alt-Johanneskirchen schon jetzt an der Spitze und wie schon erwähnt, haben die Bürger  verstanden um was es geht und nicht dagegen protestiert. Warum auch?

Wir hatten das Vertrauen, dass die Stadt alles unter Kontrolle hat und die Verantwortlichen wissen, was sie machen, im Sinne von Flüchtlingen und Bürgern. Dieses Vertrauen hat leider einen schweren Dämpfer bekommen, als wir im März 2023 erfuhren, dass zusätzlich noch 2 Flüchtlingsheime (Mirabellenweg mit 270-320 Plätzen und Glücksburger Straße mit 190-300 Plätzen, also insgesamt bis zu 1023 Plätze! 30,8 Flüchtlinge pro 100 Einwohner!  620 Plätze zusätzlich! Inzwischen wurde auf „nur“ noch 475 zusätzliche Flüchtlinge reduziert) auf grünen Wiesen in Alt-Johanneskirchen gebaut werden sollen. Ohne die Bevölkerung vorab zu informieren oder vielleicht sogar zu befragen! Wer kommt auf so eine Idee?

Auf unsere Fragen hierzu gab es auch sehr lange keine Antworten der Stadt und der Parteien in Verantwortung. Irgendwann gab es dann ein Flugblatt, welches manche Anwohner bekamen und andere nicht.

Inzwischen stehen wir in einem guten Kontakt zu einigen der verantwortlichen Personen und bisher konnten wir – auch unter den Politikern –  noch niemanden finden, der nicht der Meinung wäre, dass Flüchtlinge gleichmäßig verteilt werden müssen, um eine sinnvolle Integration zu gewährleisten.

Dagegen spricht laut Sozialreferat und der Politik einzig und allein, dass es in der Stadt keinen Platz für Flüchtlinge gäbe. Ernsthaft??!! Das Boot ist voll??? Not in my backyard – diesmal wirklich!

Jeder weiß, dass eine kleinteilige Aufteilung weitaus sinnvoller zur Integration ist und diese wäre genau in der Innenstadt am besten durchzuführen. Dann gibt es jedoch keine Förderung vom Bund, welche erst ab 200 Flüchtlingen pro Containersiedlung zieht. Und selbst wenn man auf eine Unterbringung von mindestens 200 Bewohnern besteht: warum nicht in Grünflächen in der Stadt? Stört das die Bewohner oder Touristen? Not in my backyard!

Uns wurde immerhin zugesagt, nach einem anderen Platz in Bogenhausen (warum nur hier?) zu suchen. Heraus kam wieder Alt-Johanneskirchen. Da spätestens fragt man sich dann schon…

Die nächsten Flüchtlinge müssen aufgrund dieser Logik dann zwingend wieder nach Alt-Johanneskirchen!

Abgesehen davon, hat die Stadt über 2000 Fehlbeleger. Das sind Menschen, welche zumeist eine Sozialwohnung zusteht. Die Stadt kann wegen eigener Versäumnisse keine bieten und lässt die Menschen deshalb über Jahre zweckentfremdet in einem Container hausen (teils Tür an Tür mit verurteilten Straftätern!). Ohne diese Fehlbelegungen müsste vermutlich überhaupt keine Containersiedlung mehr gebaut werden.

Kann irgendjemand dies alles noch begreifen?

Wir nicht!