München ignoriert den Königsteiner Schlüssel: Zu wessen Lasten?

Der Königsteiner Schlüssel und seine Anwendung in Bayern

In Deutschland wurde parteiübergreifend beschlossen, neu ankommende Flüchtlinge anhand des Königsteiner Schlüssels zu verteilen. Dieses System basiert auf dem Steueraufkommen (zwei Drittel) und der Bevölkerungszahl (ein Drittel) eines jeden Bundeslandes. Ziel ist es, eine faire Lastenverteilung und Integration der Flüchtlinge in den verschiedenen Bundesländern zu gewährleisten.

Foto: Verteilungsquoten nach dem Königsteiner Schlüssel (Focus)

Bayerns Umsetzung des Königsteiner Schlüssels

Das Bundesland Bayern hat dieses Verteilungssystem übernommen. Dabei werden die Flüchtlinge, die Bayern zugewiesen werden, weiter auf die verschiedenen Kreise des Freistaates verteilt.

Foto: Verteilung von Geflüchteten in Bayern (BR)
 

Die Situation in München

Obwohl die kreisfreie Stadt München aufgrund ihrer Einwohnerzahlen und Wirtschaftskraft die Dimensionen gewöhnlicher Landkreise bei Weitem übersteigt, verzichtet sie darauf, eine weitere Verteilung der Flüchtlinge auf ihre Stadtbezirke vorzunehmen. Dies wird besonders deutlich in Alt-Johanneskirchen: Hier sollen zu den bereits vorhandenen 423 Flüchtlingsplätzen in unserem Ankerzentrum weitere 475 Plätze geschaffen werden. Dabei handelt es sich um ein wirtschaftlich  unbedeutendes Dorf in der Stadt mit 3.251 gemeldeten Einwohnern.

Das Bayerische Innenministerium betont: „Die Quoten richten sich nach den jeweiligen Einwohnerzahlen und damit nach der Aufnahmefähigkeit der Gesellschaft vor Ort.”

Schlussfolgerung

Die Anwendung des Königsteiner Schlüssels, innerhalb der Stadt München und eine Beendigung der Fehlbelegungen,  würde sicherstellen, dass sowohl die Flüchtlinge als auch die ansässige Bevölkerung von einer erfolgreichen Integration profitieren.